ORCHESTERFAHRT

Klangvolle Reise an den Gardasee – Orchesterinitiative Ingolstadt begeistert mit zwei Konzerten in Malcesine und Torri del Benaco
Eine musikalische Reise der besonderen Art unternahm die Orchesterinitiative Ingolstadt in der ersten Pfingstwoche: Ziel war der idyllische Gardasee, wo zwei besondere Konzerte stattfanden – eines in der Pfarrkirche San Stefano von Malcesine, das andere am folgenden Abend unter freiem Himmel in Torri del Benaco, direkt der historischen Kirche Santi Pietro e Paolo Apostoli. Beide Auftritte verband ein gemeinsames Programm – doch die Atmosphäre hätte unterschiedlicher kaum sein können.

Foto: Thomas Schulz

Das erste Konzert fand in der Kirche von Malcesine statt, einem kleinen Ort, der mit seinen engen Gassen und dem Blick auf die Burg ein geradezu romantisches Ambiente bietet. Die Akustik der Kirche verlieh dem Orchesterklang eine besondere Tiefe und Wärme – ein Genuss für alle Zuhörer. Den Anfang des musikalischen Programms machte die dramatisch-expressive „Sinfonia de Pallade et Morte“ der Barockkomponistin Maria Grimani. Zu den Höhepunkten zählte das „Konzert in B-Dur für Harfe und Orchester“ von Georg Friedrich Händel, bei dem unsere Harfenistin Beate Fürbacher als Solistin glänzte und mit ihrem fein nuancierten Spiel das Publikum tief berührte.
Im Anschluss begeisterte das Orchester unter der Leitung von erika Brosinger mit dem lebhaften „Polnischen Konzert“ von Georg Philipp Telemann, dem emotionalen „Intermezzo“ aus Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni, dem nordisch-zarten Impromptu von Jean Sibelius sowie dem beschwingten „Jig“ aus der St. Paul’s Suite von Gustav Holst.

Foto: Thomas Schulz        

Am zweiten Abend wurde das gleiche Programm in Torri del Benaco erneut aufgeführt – diesmal im Freien, inmitten einer traumhaften Abendstimmung. Während die Sonne langsam über dem See unterging, verschmolzen Musik und Landschaft zu einem atmosphärischen Gesamterlebnis. Den feierlichen Schlusspunkt setzte die Zugabe: die lyrische „Aria in Classic Style“ von Marcel Grandjany, erneut mit der Harfe im Mittelpunkt – ein stiller Höhepunkt zum Abschluss beider Konzerte. Beide Konzerte wurden dankenswerter Weise mit der Unterstützung von Stefano Romani aus Malcesine ermöglicht.

Foto: Thomas Schulz

Doch die Reise war mehr als Musik: Zahlreiche Ausflüge führten das Ensemble zu den schönsten Orten rund um den Gardasee und darüber hinaus. In Verona stand die beeindruckende Arena im Mittelpunkt des Besuchs – ein imposantes Zeugnis römischer Baukunst und bis heute ein bedeutender Schauplatz großer Opernaufführungen. In Riva del Garda wurde die Uferpromenade erkundet und das historische Zentrum durchstreift. Der Ausflug zum Ledrosee bot nicht nur Naturidylle, sondern auch eine spannende Zeitreise – mit dem Besuch des Pfahlbaumuseums, das eindrucksvoll die prähistorische Besiedlung der Region dokumentiert.
Ein weiteres kulturelles Highlight war der Besuch von Sirmione, malerisch gelegen auf einer schmalen Halbinsel am Südufer des Sees. Dort besichtigten wir die eindrucksvollen Grotten des Catull – die Überreste einer römischen Villa aus dem 1. Jahrhundert. Die monumentalen Ruinen, eingebettet in mediterrane Vegetation und mit weitem Blick über den See, boten einen faszinierenden Einblick in die Antike.
Ein besonderer Moment war zudem der Besuch der spektakulär gelegenen Wallfahrtskirche Madonna della Corona, die dramatisch in eine Felswand gebaut ist und mit ihrer ruhigen, spirituellen Atmosphäre beeindruckte.

Neben dem musikalischen Erfolg war die Fahrt geprägt von herzlicher Gemeinschaft, kulturellen Eindrücken und kulinarischen Genüssen – eine rundum gelungene Reise, die den Zusammenhalt des Orchesters gestärkt und viele schöne Erinnerungen geschaffen hat.